Ehem. Haus des „Heiligen Drei König-Benefiziums“

Spätgotische Lichtsäule weist den Weg

Das Haus des Pfarrers Caspar Stainitzer
Das Haus des „Heiligen Drei König-Benefiziums“ war zunächst das Haus des Joiser Pfarrers Caspar Stainitzer (ca. 1510 – 1529). Dieser war unter dem Grafen Peter von Pösing auch Rentmeister der Herrschaft Ungarisch-Altenburg. Über sein priesterliches Wirken ist nichts bekannt. Im Alter hat er sich in das Zechhaus der Gemeinde zurückgezogen, das zuvor immer schon „zum stifft oder Kirchen“ gehört hat. Da dieses Haus klein war, hat er das benachbarte Halblehenhaus mit zwei Viertel Weingarten dazu genommen und baulich vereinigt. 

Die Heiligen Drei König-Stiftung
Gegen Ende seines Lebens hat Caspar Stainitzer sein Haus und sein ganzes Vermögen in eine geistliche Stiftung für einen Benefiziaten eingebracht. Dabei handelte es sich um die bereits bestandene, so genannte „Heiligen Drei König“-Stiftung. An diesem Benefizhaus ließ Stainitzer ein Steinrelief anbringen, das die Heiligen Drei Könige darstellte. Im Zusammenhang mit diesem Benefizium ist auch der Heilige Drei König-Altar in der Kirche von Jois zu sehen.

Was ist ein Benefizium?
Nach dem Kirchenrecht ist ein Benefizium ein auf Dauer errichtetes Kirchenamt, das mit einer nutzungsfähigen Vermögensmasse ausgestattet ist. Das Benefizium mitsamt dem Haus, den Äckern und Weingärten dienten dem jeweiligen Benefiziaten als Lebensunterhalt. Das Benefizium selbst konnte weder verkauft noch weiterverpachtet werden; in der Regel blieb es kirchliches Eigentum. 

Im Fall von Jois ging dieses Benefizium aber schon nach kurzer Zeit, bedingt durch die Reformation im 16. Jahrhundert, in Vergessenheit. Das Haus und die Weingärten wurden zunächst durch die Herrschaft verwaltet. Ob das Benefizium später vom Kaiser für immer beansprucht wurde oder anderen Benefiziaten verliehen wurde, ist historisch nicht überliefert.

Fundstelle des „Ritters von Jois“
Der ursprüngliche Standort dieses Benefizhauses liegt wahrscheinlich an der Unteren Hauptstraße Nr. 2, d. h. an der Stelle, wo im Herbst 1973 die Figur des „Ritters von Jois“ gefunden wurde (siehe Station 51).

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