Einstieg in die SEHENSWÜRDIGKEITEN – zwischen NATUR & WEIN

Joiser Geschichte erkunden

Zunächst mal ganz allgemein…
Wir danken Ihnen für das Verständnis, dass wir unsere Texte nicht gegendert haben. Damit wollen wir niemanden bevorzugen oder benachteiligen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir darüber hinaus auch auf die Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Zudem verwenden wir in unseren Texten bewusst den Begriff „Zigeuner“ als eine alte, überlieferte historische Bezeichnung, die nicht als Diskriminierung zu verstehen ist. Gleichzeitig versuchen die Verfasser durch die Verwendung des Wortes “Zigeuner” den historischen Kontext zu den Geschehnissen in der Vergangenheit, welche von Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung geprägt ist, herzustellen, da in den historischen schriftlichen Quellen immer dieser Ausdruck verwendet wurde. Mit dem heutigen Abstand zur Vergangenheit und dem allgemeinen kulturellen Wandel halten die Verfasser fest, dass in neuzeitlichen Texten selbstverständlich nur die Begriffe “Roma” und “Sinti” für diese Volksgruppe zu verwenden sind.

Unsere Region war seit alters her und ist immer noch ein Durchzugsgebiet. In der ehemaligen Grenzregion der Habsburgermonarchie und durch die Trennung unterschiedlicher politischer Regierungssysteme ist hier die Heimat verschiedenster ethnischer Gruppen. In den vorliegenden Texten sind diese Gruppen nicht eigens erwähnt. Dies erfolgt jedoch ohne jegliche Diskriminierungsabsicht gegenüber diesen Ethnien.

Leben, wo andere Urlaub machen…
Unsere Sehenswürdigkeiten sind Teil des Weltkulturerbes, das wir in Ehren halten! Wir leben da, wo andere Urlaub machen und freuen uns, dass Sie unsere schöne Region besuchen. Wir ersuchen Sie um einen respektvollen Umgang mit den aufgelisteten Sehenswürdigkeiten. Um diese für die hier lebende Bevölkerung sowie für unsere Gäste zu bewahren, bitten wir Sie, ein paar Grundregeln einzuhalten.

Ihre Urlaubsregion ist unsere Lebensumgebung und somit Teil unseres Alltags. Auch wir gehen respektvoll mit dem Erbe der „Altvorderen“ um. Nur so kann uns dieses Erbe sowohl im Augenblick erfreuen als auch in Zukunft für unsere Nachkommen im Sinne des Weltkulturerbes bewahrt werden. 

Bitte verhalten Sie sich entsprechend und bewahren Sie die Würde der Denkmäler und religiösen Stätten und deren Gäste. Klettern Sie nicht auf den Denkmälern herum und hindern Sie bitte Ihre Kinder daran – dazu verweisen wir auf unser Aktiv-Freizeitprogramm und auf die Kinderspielplätze … Bitte denken Sie auch an die Privatsphäre der Menschen, die in bzw. neben den Denkmälern wohnen.

Jois erleben – Jois sauber erleben…
Verlassen Sie die Orte und Plätze unserer Sehenswürdigkeiten bitte so, wie Sie diese vorgefunden haben. Hinterlassen Sie keine Abfälle, wozu auch Zigarettenstummel gehören. Ihr Beherbergungsbetrieb hilft Ihnen gerne bei der fachgerechten Entsorgung Ihres Abfalls. 

Wir danken Ihnen für Ihre Mitarbeit am Erhalt unseres Weltkulturerbes! 😊

Zum Projekt „Sehenswürdigkeiten – Natur & Wein“
Motivation zum Projekt war einerseits, das analoge Wissen und die Chronik durch neue Erkenntnisse zu erweitern und andererseits, durch neue Medien wie den QR-Code am Smartphone für den Nutzer erlebbar zu machen. Dadurch soll eine digitale Wissensvermittlung gewährleistet sein, sowie die einzelnen Stationen auf der Homepage der Gemeinde www.jois.at abrufbar und druckbar gemacht werden.

Auch Vorkommnisse aus der jüngeren Vergangenheit sind Teil der Ortsgeschichte und erwähnenswert. Wir sehen es als Pflicht, die überlieferte Zeitgeschichte ebenso wie die Geschichten- und Sagenwelt, die teilweise nur mündlich oder per Loseblattwerk überliefert ist, für die Nachwelt festzuhalten und weiterzugeben.

Digitale Reise in die Vergangenheit! Wie nutzen Sie den QR-Code?
1. Laden Sie eine App zum Lesen des QR-Codes auf Ihr Handy oder Tablet.
2. Richten Sie die Kamera auf den QR-Code.
3. Scannen Sie den QR-Code oder fotografieren Sie den Code.
4. Die App verarbeitet den QR-Code.
5. Die App führt den QR-Code aus und fragt Sie dann, ob Sie auf die eingebettete URL (Homepage) springen wollen.
6. Hier können Sie dann die ausführlichen Texte zu unseren Sehenswürdigkeiten lesen.

Wer steckt dahinter…
Viel Spaß beim Kennenlernen der Sehenswürdigkeiten unseres Ortes – das wünscht Ihnen die Marktgemeinde Jois und der Tourismusverein Jois. Die Verantwortung für Text und Recherche trägt die Arbeitsgemeinschaft Joiser Sehenswürdigkeiten (AG), die fachlich von der Fa. DENKMALFORSCHER (www.denkmalforscher.at) unterstützt wurde. Die Recherche zu den Denkmälern, das Erstellen der Texte sowie sämtliche redaktionellen Tätigkeiten wurden übernommen von DI(FH) Alexander Hasenhündl (Projektkoordinator), Elisabeth Hansen und Ing. Reinhard Brabec (Museum Jois) sowie Dr. Christina Wais (Kunsthistorikerin). Wichtige Textbeiträge (Tafeltexte) wurden vom Ortschronisten und Ehrenbürger der Marktgemeinde Jois, Msgr. Dr. Franz Hillinger, aus seinen diversen Druckschriften und Publikationen beigesteuert. Design und Gestaltung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Atelier Krikler (www.atelierkrikler.at).

Immer up to date…
Das Team hat sich bemüht, alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen darzustellen. Fehler können jedoch niemals ausgeschlossen werden, daher gibt es keine Garantie auf Richtigkeit.

Sollten Sie eine Unstimmigkeit in den Texten feststellen, freuen wir uns auf Ihren Hinweis. Bitte geben Sie Korrekturvorschläge an die Marktgemeinde Jois weiter, damit für alle Nutzer der korrekte Inhalt zur Verfügung steht.

Alle Rechte sind dem Verfasser vorbehalten. Texte und Bilder dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers weder kopiert, fotografiert, abgeschrieben oder sonst wie vervielfältigt werden.

IMPRESSUM
Eigentümer und Herausgeber: 

Marktgemeinde Jois, Untere Hauptstraße 23, 7093 Jois, Tel. +43 (0)2160 83 10
www.jois.at
eMail: post@jois.bgld.gv.at

Arbeitsgemeinschaft Joiser Sehenswürdigkeiten „Natur & Wein“:

DI(FH) Alexander Hasenhündl, Jois (Projekt-Koordination)

Elisabeth Hansen, Jois 

Dr. Christina Wais, Wien
DENKMALFORSCHER | www.denkmalforscher.at,
eMail: christina.wais@denkmalforscher.at | phone: +43 (0)676 687 15 81

Mit Unterstützung von:
Msgr. Dr. Franz Hillinger, Jois
Ing. Reinhard Brabec, Jois

Design:
Christoph Krikler, Jois und Wien
Atelier Krikler | www.atelier-krikler.at
eMail: hallo@atelierkrikler.at | phone: +43 (0)660 710 01 33

Unser Dank für weitere inhaltliche Hilfestellungen gilt:

Raimund Hasenhündl und Richard Hasenhündl für wichtige Recherchen zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Jois und die Überlassung der Fotos aus dem Archiv der FF Jois.
Mag. Doris Schön (www.denkmalforscher.at) für die fachliche Beurteilung und Datierung historischen Mauerwerks.
Mag. Susanne Winter für die kreativen Zeichnungen.
Maria Füzi für ihre konstruktive Beratung und die vorzügliche Bewirtung während unserer arbeitsintensiven Sitzungen.
Martin Wetschka für die freundliche Führung durch den Großen Bruckerhof.
Den jeweiligen Eigentümern der Sehenswürdigkeiten für die Bereitschaft zum Mitmachen, für die Zustimmung zum Anbringen der Tafeln und für die Bereitstellung wertvoller Informationen und Fotos.
Dem Museum Jois für die Bereitstellung der Fotos sowie der zugehörigen Informationen.
Dem Gemeinderat der Marktgemeinde Jois für die Realisierung dieses Projektes.
Der Gemeindeverwaltung und dem Tourismusverein Jois.
Emmerich Weber für die Unterstützung bei den landwirtschaftlichen Themenbereichen.
Georg Hoffmann für die Beantwortung einiger offener Fragen.
Dem Bundesdenkmalamt, insbesondere Frau Mag. Angelina Pötschner und Herrn DI Michael Tasch. 
Danksagung auch an Karl Weismayr für die Fotoüberlassungen.

Jois, im April 2022

Literaturverzeichnis (Auswahl in chronologischer Reihenfolge)
Dr. Franz Hillinger (Autor und Herausgeber), Jois – Geschichte der Pfarre, Jois 2021

Dr. Franz Hillinger, Hexen, Tod & Teufel – Geschichte und Geschichten aus Jois, Jois 2015

Dr. Franz Hillinger, Jois Wachsen einer Gemeinde, Häuserbuch, Jois 2013

Henny Liebhart-Ulm, Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Neusiedl am See (Österreichische Kunsttopographie Band LIX), hg. vom Bundesdenkmalamt, Horn 2012

Dr. Franz Hillinger, Jois – 800 Jahre und mehr, hg. von der Marktgemeinde Jois, Jois 2008

Festschrift anlässlich des 100jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Jois 1905-2005, hg. von der Freiwilligen Feuerwehr Jois, Jois 2005

Dr. Franz Hillinger, Jois – Bausteine zur Geschichte, Jois 2005

Dr. Franz Hillinger, Unser Dorf im Zweiten Weltkrieg – Erinnerungen an meine Joiser Kindheit, Eisenstadt 2005

Adelheid Schmeller-Kitt, Die Kunstdenkmäler Österreichs: topographisches Denkmälerinventar: Burgenland, hg. vom Bundesdenkmalamt, Wien 1980

Heinrich Weiss, Pfarre und Gemeinde Jois, Jois 1970

Leopold Schmidt, Aus der Arbeit am Atlas der burgenländischen Volkskunde (Burgenländische Heimatblätter 23), 1961

Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes, 1. Band: Der Verwaltungsbezirk Neusiedl am See, hg. von der Burgenländischen Landesregierung, bearb. Vom Burgenländischen Landesarchiv, Eisenstadt 1954

Diplomarbeit: Regionalentwicklung – Marktgemeinde Jois: Revitalisierung “Pfarrstadl”, verfasst von Pascal Enz, Peter Füzi und Petar Telebar, Jahrgang 5DHBT, Schuljahr 2020/21 an der Camillo Sitte Versuchsanstalt für Bautechnik

Quellenverzeichnis (Auswahl)
Landesaufnahmen aus dem Österreichischen Staatsarchiv

Kartenabfragen aus dem GIS-Burgenland, Servicestelle GeoDaten Burgenland

Internetrecherche

Mündliche Überlieferung der Ortsbevölkerung

Bildmaterial
Der jeweilige Bildnachweis ist direkt auf den Tafeln und bei den Texten im Internet angegeben. Im Besonderen danken wir dem Museum Jois sowie Msgr. Dr. Franz Hillinger für die Bereitstellung wertvollen historischen Bildmaterials.


Nr. 1

Lentschkreuz

Spätgotische Lichtsäule weist den Weg

Die Bezeichnung als Lentschkreuz bezieht sich auf den Namen der ehemaligen Besitzerfamilie des benachbarten Hauses. In der so genannten Walter-Karte von 1754/56 ist es als Weiss Kreuz eingetragen. Auf einem quadratischen Schaft sitzt ein nach zwei Seiten geöffneter Tabernakel mit Kleeblattbögen. Den oberen Abschluss bildet eine steinerne Kegelstumpfpyramide mit Kreuzaufsatz.

In das Tabernakelgehäuse stellte man früher eine Lichtquelle, um den Wanderern und Fuhrleuten in der Dunkelheit eine Orientierungshilfe zu geben. Lichtsäulen wie diese wurden daher gerne am Rand einer Ortschaft aufgestellt. In Jois markierte das Weiss Kreuz einst den östlichen Zugang zum Dorf. Die im Inneren befindliche Maria Immaculata-Statue aus dem 18. Jahrhundert ersetzt heute dieses ursprüngliche Licht.

Klausenbergspitz

Geologischer und botanischer Schaugarten

Lage und Entstehung
Als “Klausenbergspitz” wird die Fläche zwischen dem Straßenzug Kellergase und dem Straßenzug Klausenberg bezeichnet. Ursprünglich war die gesamte Fläche mit Föhrenbäumen bepflanzt. Diese wurden 2019 aufgrund der Schräglage der Bäume und der Gefahr bei Sturm teilweise gerodet. Einige Föhrenbäume der ursprünglichen Bepflanzung sind noch vor dem südlichen Anrainerobjekt vorhanden. Anzumerken ist, dass die Föhrenbäume keine regionale Pflanzenart darstellen.

Die nach der Rodung freigewordene Fläche wurde 2020 durch das Anordnen eines mächtigen Steines mit dem bei Nacht beleuchteten Wappen von Jois sowie neuen Pflanzen neugestaltet.

Folgende regionale Baumpflanzungen sind durch die Aktion “Wurzeln schlagen in Jois” vorhanden:
Trompetenbaum
Zierkirsche 
Zierapfel
Linde
Ahorn

Die Aktion “Wurzeln schlagen in Jois” wurde zur Finanzierung eines grüneren Jois ins Leben gerufen. Durch die Spende von € 100,- kann jedermann/jedefrau einen Baum sowie eine Plakette mit der Widmungsinschrift erwerben. Die Pflanz- und Pflegearbeiten des Baumes werden von den Mitarbeitern der Marktgemeinde Jois durchgeführt.

Die Böschungsflächen wurden zur Hangsicherung und Vermeidung von Auswaschungen mit niedrig wachsenden Pflanzen, welche im Jahreskreis unterschiedliche Blattfärbungen und Blühweisen zeigen, bepflanzt.

Zur Veranschaulichung der geologischen und baukulturellen Geschichte wurden drei typische Gesteinsformen, welche in der Vergangenheit in den Steinbrüchen am Joiser Hotter abgebaut wurden, in der Fläche situiert. Folgende typische Steine sind anzutreffen:

Margarethener Sandstein
Altenburger Granitstein
Mannersdorfer Sandstein

In Jois wurde hauptsächlich der Kalksandstein des Leithagebirges, welcher dem Mannersdorfer Sandstein zuzurechnen ist, für außenliegende Bauteile verwendet.

Als Beispiele sind hier anzuführen: Gruftdeckel vor der Pfarrkirche – siehe dazu Station Nr. 2 sowie das Eingangsportal der Friedhofskapelle – siehe dazu Station Nr. 4 bzw. Bildergalerie rechts.

Der weichere, reine Sandstein, welcher ebenfalls abgebaut wurde, wurde hauptsächlich für “untergeordnete” bzw. innenliegende Bauteile verwendet. Die historischen Wohnhäuser, Kellergebäude, Flurdenkmale und natürlich die Pfarrkirche samt der Friedhofseinfriedungswand sind aus dieser Gesteinsart errichtet.

Als Beispiele sind hier anzuführen: Fensterrahmungen der Friedhofskapelle – siehe dazu Station Nr. 4 bzw. Kellerportale sowie nachfolgende Bilder:

Zu erwähnen ist, dass Steintransporte von den Joiser Steinbrüchen zu den Baustellen der Wiener Ringstraße historisch belegt sind.

Da Granitstein viel schwerer zu bearbeiten ist und gleichzeitig durch die große Distanz zum heutigen Bad Deutsch-Altenburg kostenintensiv war, wurde diese Gesteinsart nur für hoch beanspruchte Bauteile wie Mühlräder, Mörser, etc. verwendet.

Nr. 45
Errichtet
2020
Eigentümer
Marktgemeinde Jois

Rätselrally: 

Welche Straßenzüge begrenzen den “Klausenbergspitz”? 

Wann wurde diese Fläche umgestaltet?

Wieviele bzw. welche Baumarten wurden gepflanzt? 

Wieviele bzw. welche Gesteinsarten sind ausgestellt?